Der Kaffee ist längst kalt. Kein Wunder – wenn man fast dreißig Stunden mit Steuerkram beschäftigt ist, bleibt eben kaum Zeit, um zwischendurch mal an der Tasse zu nippen. Aber hey: Die Steuererklärung ist raus! 2024 ist damit offiziell abgehakt. Und ja, ich habe sie selbst gemacht. Weil – Überraschung – die guten Steuerberater*innen nach wie vor alle voll sind.
Zwischendurch hab ich mehrmals laut geflucht, war der Verzweiflung nahe, besonders in Hinblick auf Themen wie Reverse Charge und innergemeinschaftlicher bla bla bla. Ich erspare dir jetzt die Einzelheiten, aber eins sei gesagt, das war wild. Ich anerkenne mich dafür, die Steuererklärung geschafft zu haben.
Zwischen Alltag, Arbeit & Abenteuern
Abgesehen von diesem Bürokratiemarathon versuche ich gerade, wieder Balance zu finden. Balance zwischen Arbeit und Leben, Schreiben und Luft holen, zwischen Alltag und Inspiration.
Denn was ich in den letzten Wochen (wieder) begriffen habe:
Mein Schreiberhirn braucht Futter.
Nicht nur in Form von Schokolade, sondern auch durch echte Erlebnisse, Gespräche, neue Orte, fremde Gedanken, kleine Beobachtungen am Rande.
Wenn ich nur am Schreibtisch sitze, wird mein Schreiben flach. Langweilig. Berechenbar.
Also bin ich wieder mehr draußen unterwegs, lasse mich treiben, beobachte, höre zu. Und manchmal, ganz plötzlich, ist da eine Idee, ein Gefühl, ein Satz, der bleibt.
Lesefutter & Westhighland-Fernweh
Auch Bücher sind so eine Quelle für mich. Zuletzt habe ich „„ von April Wynter gelesen – und oh wow, was für ein Buch! Leicht, emotional, liebevoll geschrieben, mit genau dem richtigen Maß an Fernweh und was ich immer besonders liebe, TIEFGANG.
Aber Achtung: Du könntest danach ernsthaft in Versuchung geraten, den West Highland Way zu wandern.
Der führt übrigens über rund 150 Kilometer quer durch Schottland – von Milngavie (nahe Glasgow) bis nach Fort William. Du wanderst durch Täler, an Seen entlang, über Hügel, durch den Regen, gegen den Wind – und am Ende mit ziemlich viel Stolz im Gepäck. Und Muskelkater, vermutlich.
Mich hat das Buch jedenfalls sehr inspiriert – nicht nur landschaftlich, sondern auch emotional.
Neue Buchidee, neue Reihe & eine Urlaubserkenntnis
In den letzten Wochen hat sich aus all dem (plus ein paar Gedanken aus unserem letzten Urlaub) eine neue Buchidee entwickelt. Sie ist noch zart, noch in der Rohfassung meines Kopfes, aber sie wächst.
Denn auch wenn unser Urlaub mit Kind ehrlich gesagt eher anstrengend als erholsam war – er hat mich viel gelehrt. Vor allem über Bedürfnisse.
Darüber, dass niemand dauerhaft zurückstecken sollte, weder im Alltag noch im Urlaub. Dass auch wir Eltern Bedürfnisse haben und dass wir genau das unseren Kindern vorleben: sich selbst ernst zu nehmen.
Diese Erkenntnisse – und einige verrückte, lustige, berührende Momente – sollen ihren Weg in mein neues Projekt finden. Und ich freue mich schon jetzt darauf, daraus eine Geschichte zu formen.
Stephen King, Waschsalonträume & ein bisschen Ratlosigkeit
Ach ja, ich habe meinen ersten Stephen King angefangen. Dachte, ich probiere es mal.
Nach der Hälfte des ersten Kapitels hatte ich allerdings schon den Faden verloren. Es passiert … nichts. Außer Beschreibungen. Charaktere. Umgebungen. Namen. Und noch mehr Beschreibungen.
Ich weiß, viele lieben seine Art zu schreiben. Aber ich frage mich ernsthaft:
Ist das immer so bei ihm?
Falls du einen Einstiegstipp hast – bitte her damit.
Stattdessen habe ich dann zu einem Print gegriffen: „Das Tagebuch im Waschsalon der lächelnden Träume“. Der Titel ist lang, aber der Einstieg gelungen. Leicht und trotzdem wahrhaftig. Ich bleibe dran.
Emmas Haven & der Traum von einer Reihe
Falls du dich jetzt fragst, wie es eigentlich bei „Emmas Haven“ weitergeht:
Nun ja – im Kopf bin ich längst fertig mit der Überarbeitung.
Die Umsetzung … na ja, sagen wir, sie steht in der Warteschlange.
Aber das soll sich ändern. Ich will zurück in den Text, die Geschichte abschließen – und dann die nächsten Schritte gehen.
Denn: Aus dem Einzelband soll eine Reihe werden. Drei Bücher sind geplant:
- Emma – ihre Geschichte, ihre Entwicklung, ihr Café
- Ihre Angestellte – deren Name sich wohl noch ändern wird
- Amy – ihre beste Freundin, ihre Stärke, ihre eigenen Träume
Ich hoffe, ich bekomme das so hin, dass die Leser*innen nicht ewig auf die nächsten Bände warten müssen. Denn ich weiß selbst, wie frustrierend das ist, wenn man mitten in einer Reihe hängt.
Und sonst so? Heilbrett statt Hexenwerk
Zu guter Letzt bastle ich gerade an meinem allerersten Heilbrett.
Wobei – „Heilbrett“ klingt so esoterisch ernst. Ich würde es eher Spielbrett für die Seele nennen.
Es ist eine Art Werkzeug, kombiniert mit Intuition, Energie und liebevoller Gestaltung.
Ob das funktioniert? Keine Ahnung. Aber es macht Spaß. Und das reicht manchmal schon. Und vielleicht kannst du meine Erfahrungen und Erlebnisse irgendwann in einem Buch lesen.
Das waren meine letzten Wochen – zwischen kaltem Kaffee, Ideen, Steuerchaos und Schreibträumen, Alltag und innerem Frühling.
Und du? Was hat dich zuletzt inspiriert?