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Das-Hotel-Pieschu

Das Hotel Pieschu

19. Juli 2019

Das Hotel Pieschu

Das Hotel Pieschu findet man nicht bei Google und auch nicht auf einer Landkarte, aber dennoch existiert es. Es ist ein großes Haus umgeben von Feldern, Bauernhöfen und Natur. Ab und zu fliegt eine Duftwolke mit Kuhmistaroma vorbei und erinnert daran, dass man mitten auf dem Dorf ist. Die schmalen Straßen und schön gestalteten Vorgärten laden zum Spazieren ein. Im Inneren des Hauses tauchen wir in eine Wohlfühloase im Landhausstil ein. Alles ist liebevoll gestaltet und es duftet herrlich frisch. Weiße Holzschränke und Kommoden aus Holz, überall Pflanzen deren Grün perfekt zu dem roten Geschirr, welches mit weißen Punkten überseht ist passt. Alle Räume sind hell und freundlich. Überall finden wir Erinnerungen. In Form von liebevoll gestalteten Collagen oder auch andere Erinnerungsstücke, an jedem haftet eine Geschichte. Auf uns wartet ein gemütliches Gästebett, in dem wir uns erholen und neue Kraft für den nächsten Tag sammeln können. Aber vorher machen wir noch einen kleinen Spaziergang.

Oben auf einem Berg gleich hinter den Häusern hat man einen wunderbaren Ausblick. Überall findet man kleine gemütliche Kapellen, die zum Verweilen einladen, zum nachdenken, in sich kehren, vielleicht auch meditieren. Wieder angekommen in der kleinen Oase dauert es nicht lang bis uns der Duft von frisch gebackener Pizza in die Nase strömt. Dem kleinen Wurm fallen recht schnell die Äuglein zu. Und so sitzen wir kurz darauf alle gemeinsam am Tisch, plaudern über Gott und die Welt und verdrücken den lecker belegten knusprigen Teigboden. Wie kommt es eigentlich, dass man früher oder später immer auf das Thema Sex kommt? Wir reden, lachen und schmatzen vor uns hin, bis auch das letzte Stück verdrückt wurde. Danach genießen wir noch einige Stunden gemeinsam auf der gemütlichen Couch und ich komme nicht umhin einige alte Bilder von unserer Festplatte auszugraben und erneut in Erinnerungen zu schwelgen.

Der Wurm weckt uns mit seinen leisen Stimmproben und wir beginnen den Tag mit einer Tasse Tee und ein paar ruhigen Morgenstunden auf der Couch. Nach und nach kommen alle anderen aus ihren Betten gekrochen und begrüßen uns mit einem Lächeln. Der Nebel hat sich verzogen und die Sonne bricht durch die Wolken, um ihre wärmenden Strahlen zu verbreiten. Bei einem Spaziergang um den Stausee inmitten von nahezu unberührter Natur springen wir von Gedanke zu Gedanke und nehmen das Handy nur für ein paar Erinnerungsfotos zur Hand. Auf dem Rückweg reisen wir ein Stück in die Vergangenheit und trällern ausgelassen zu No Angels Daylight in your Eyes. Wir befreien uns vom Alltagsstress und bringen Körper, Geist und Seele wieder in Einklang. Die Mittagssonne prallt auf das dunkle Holz des Balkons und wir legen die Beine hoch, um Vitamin D zu tanken. Halten inne und schauen den Bienen bei der Arbeit zu. Der üppig blühende Lavendel gefällt ihnen anscheinend am besten.

Nudeln gehen immer. Aber ein echter Koch zaubert selbst aus einem Spaghetti Nest ein leckeres 5 Sterne Menü mit frischen Kräutern und klein geschnibbelten Wurststücken und leckerer Soße, sodass unsere Nasen beim Geruch anfangen zu sabbern. Bei Familie und Freunden schmeckt selbst der gleiche Tee, den man zuhause hat, so viel besser.

Ein weiteres Ausflugsziel ist ein kleiner Ort, der sich in unmittelbarer Nähe befindet. Schmale Gassen, schön gestaltete Geschäfte innerhalb gut erhaltener Fachwerkhäuser laden zum Verweilen und entdecken ein. Im Schlosspark treffen sich die verschiedensten Menschen. Ein Mann begleitet seine Stimme mit Gitarrenmusik, während neben ihm ein kleiner Junge auf der bunten Decke spielt. Am Teich, der mit Schilf umrandet ist und von Seerosen bewohnt wird lassen einige auf dem Steg ihre Beine ins Wasser baumeln und genießen die Sonnenstrahlen die sanft durch die Blätter der umliegenden Bäume strahlen. Wir laufen noch ein wenig durch die Straßen und Gassen, bevor wir wieder an diesen idyllischen Ort fahren und den letzten Abend bei einem schlechten Film mit viel Lachen und tiefsinnigen Gesprächen ausklingen lassen.

Und immer wieder machen wir einfach da weiter wo wir das letzte Mal aufgehört haben, als hätten wir uns erst gestern gesehen. Und das ist gut so. Ohne Rechtfertigung, ohne Stress, dafür mit ganz viel Liebe und Verständnis füreinander.

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