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Das Leben ist zu kurz für später – im Hier und Jetzt leben

26. August 2018

Das Leben ist zu kurz für später – im Hier und Jetzt leben

»Eine eigene kleine Pension, dass wäre schon was Schönes.« Und schon waren wir beide in dem Gedanken vertieft und malten uns aus wie es sein könnte. Ihr Freund würde in der Küche stehen und die tollsten eigenen Kreationen herstellen. A. würde am Tresen stehen und die Besucher in herzlichen Empfang nehmen, Ihnen Ihr Zimmer zeigen und die Stadt schmackhaft machen. Ich würde draußen auf der Terrasse sitzen und mich um die Buchhaltung kümmern. Im freien zu Arbeiten motiviert einfach und die frische Luft tut gut. Ich hätte aber auch mein eigenes kleines Büro mit Blick auf den Garten. Ab und zu würde ich dann mit den Zimmern helfen. Und zusammen würden wir uns darum kümmern, dass es immer hübsche Pflanzen und Blumenarrangements im gesamten Haus gibt. Sicher könnten wir meinen Mann auch irgendwo mit unterbringen. Was für ein toller Gedanke, etwas das uns gehört. Etwas, das wir zusammen auf die Beine stellen würden.

Ein LKW der an uns vorbei über den Asphalt donnert reißt uns aus unserer Fantasie. Eigentlich wollten wir spazieren gehen, aber dieses süße Café, in dem ich noch nie war, zog uns förmlich an. Aus einem Stück Kuchen für Unterwegs wurde ein Stück Kuchen und eine Eisschokolade für die Terrasse. Nahe an der Straße war etwas laut, aber das störte uns kaum. Es war schön sich für einen kurzen Moment seinen Träumen hinzugeben.

»Und was wäre, wenn wir uns wirklich mal zusammensetzten und dann umschauen würden?« A. schaute mich an. Ich sah wie sie nach einer passenden Antwort suchte. »Aber was ist, wenn ich mit meinem Freund gar nicht zusammen arbeiten kann? Was ist, wenn er sauer wird, weil ich doch immer so ein kleiner Tollpatsch bin? Und  dann ist das auch alles viel zu teuer. Und vielleicht ist es dann gar nicht so toll, wie wir es uns vorstellen.« Ich überlegte, was ich darauf antworten könnte. Ich war hin und hergerissen zwischen dem Gedanken, welchen ich in diesem Buch aufgeschnappt hatte und genau den gleichen Ängsten, den A. hatte. Ich fragte mich, was wir wohl tun würden, wenn es wie im Buch eine Deadline gab. Wenn wir wüssten, das wir nur noch ein Jahr zu leben hätten. Doch anstatt zu überlegen, wie wir das dann umsetzten könnten, kamen uns eher Gedanken, dass die Zeit dann eh viel zu kurz wäre.

Seitdem ich angefangen hatte das Buch Das Leben ist zu kurz für später“ von Alexandra Reinwarth zu lesen, gingen mir so viele Fragen durch den Kopf. Vor allem eben diese eine: Was würde ich tun, wenn ich nur noch ein Jahr hätte. Natürlich ist der Gedanke etwas skurril, aber wie oft erleben wir, dass die Zeit für einen geliebten Menschen oder einfach jemanden den wir kannten zu kurz war. Was würde ich gern noch machen um dann zu sagen, ich hatte ein schönes Leben. Was ist wirklich wichtig und vor allem wer?

So verrückt der Gedanke auch ist, wie es wäre zu wissen, dass ich nur noch ein Jahr zu leben hätte, so real ist es auch. Denn jeder von uns hat ein Verfallsdatum. Der Unterschied ist nur, dass die wenigsten wissen, wann es erreicht ist.

Dennoch bleibt es nach wie vor nicht so leicht von heut auf morgen alles umzukrempeln und zu verändern, was uns nicht so gut gefällt oder uns keine Freude bereitet. Immerhin hängt nach wie vor eine Menge dran. Und auch für das Leben, das wir jetzt führen, haben wir eine Menge auf uns genommen. Aber ich finde du und ich können auch jetzt schon kleine Dinge verändern. Mit dem Gedanken, vielleicht irgendwann keine Gelegenheit mehr dazu zu haben, fällt es leichter unschöne Gedanken anzusprechen und auch mal jemanden die Meinung zu geigen. Aber vor allem fängt man an zu fokussieren, was und vor allem wer einem wirklich wichtig ist.

Ein tolles Buch für Menschen die etwas verändern wollen

Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, habe ich viele Dinge mit anderen Augen und aus einem anderen Blickwinkel betrachten können. Viel was ich gelesen habe, habe ich schon vor dem Buch umgesetzt. Aber es hat mir trotzdem viele Ja-Momente geschenkt und mich immer wieder nachdenken lassen. Ein interessantes Gedankenexperiment, das sicher kein Fehler ist es mal zu versuchen. Und vielleicht verändert sich dadurch für dich doch mehr, als du für möglich gehalten hättest.

Klappentext

Einen Tag nach ihrem Todestag wacht Alexandra Reinwarth morgens auf – und ist glücklicher als je zuvor. Und nichts ist mehr so, wie es einmal war. 

Aber von vorne: Es gibt Momente, in denen einem klar wird, dass es so nicht weitergehen kann, dass sich das Leben ändern muss. In einem genau solchen Moment entschließt sich Alexandra Reinwarth zu einem spannenden Selbstversuch: Sie wird so leben, als wäre es ihr letztes Jahr. Und dieses Experiment ändert alles: Wie aus Sorgen, Stress und Anspannung ein Leben ohne Wenn und Aber mit völlig neuen Prioritäten und überraschenden Zielen wurde, erzählt sie in ihrer unnachahmlich humorvollen Art und zeigt, was passiert, wenn man wirklich im Jetzt lebt!

22 Kommentare

  1. Wirklich schöner Beitrag zu diesem Thema! Ich beschäftige mich selbst seit einigen Jahren damit und seit ich vor zwei Jahren angefangen habe, mich dem Buddhismus zuzuwenden, geht es mir viel besser. Meiner Erfahrung nach haben viele Menschen zu große Angst aus ihrer sicheren Blase hervorzutreten, in die man von klein auf hineingesteckt wird. Ja nichts riskieren oder gar aus der gesellschaftlichen Norm fallen!
    Meistens braucht es nur die Überwindung den ersten Schritt zu machen. Der Rest passiert eh von selbst 🙂

    Alles Liebe,
    Elisa von https://joursmobil.com

    • Liebe Elisa, da hast du recht. Für mich war es auch sehr schwer weil ich immer anders war, es aber nicht sein wollte. Bis ich gemerkt habe das es ok ist mehr vom Leben zu wollen. Über den Tellerrand zu schauen usw. Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg, Dany

  2. Das Thema des Buches spricht mich sofort an – ich sollte auch viel mehr im Hier und Jetzt leben … das ist also genau mein Thema. Vielen Dank für den super Tipp :-)!

    Liebe Grüße
    Verena

  3. Das Buch klingt sehr spannend und dasThema ist sehr tiefgründig. Wenn ich nur noch ein Jahr Zeit hätte, dann würde ich versuchen, so viel wie möglich noch von der Welt zu sehen. Es gibt so wundervolle Orte auf der Welt und ich erinnere mich immer sehr gerne daran zurück.

    Viele Grüße
    Natascha

    • Liebe Natascha, dann wünsche ich dir viel Spaß beim Welt entdecken. Lass dich nicht aufhalten. Es müssen ja nicht immer gleich zwei Wochen und mehr sein, manchmal reichen auch schon ein paar Tage aus. Liebe Grüße, Dany

    • Ja liebe Julia das stimmt leider. Aber dennoch sollten wir es versuchen, immer wieder jeden Tag und wenn es nur etwas Kleines ist. Liebe Grüße Dany

  4. Schön, dass du deine Gedanken zu dem Buch auch in Relation mit dir selbst hier dokumentierst. Da bekomme ich auch irgendwie Lust drauf, es zu lesen. Das ist ja eine der Gretchenfragen der Menschheit, quasi die Frage nach dem Sinn des Lebens, die vor dem Hintergrund dessen Endlichkeit erst eine tatsächliche Bedeutung erhält. Für sowas bin ich immer zu haben! Von mir aus hättest du aber auch noch etwas tiefer in das Thema eintauchen können 😉 Und ich nehme an, du träumst am Anfang davon, mit deinem Freund ein Hotel oder etwas ähnliches aufzumachen, oder? Tolles Foto von dem Buch im Bücherregal btw.

    Schöne Grüße aus Giesing/München
    Xandru

    • Naja nicht ganz, es ist der Wunsch meiner Freundin, oder sagen wir ein Traum. Mein Wunsch wäre mehr Freiheit und all das in einem Job zu vereinen was mir liegt und Spaß macht. Liebe Grüße aus Dresden, Dany

    • Liebe Melanie, genau so ist es. Ich schaffe es auch nicht jeden Tag, aber wenigsten einen kurzen Moment jeden Tag sollte man sich nehmen. Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar.

  5. Wirklich eine schöne Bildauswahl, die du hier getroffen hast. Gefällt mir gut und passt gut zum Text.

    Ich finde auch, dass wir uns viel öfter unserer begrenzten Zeit bewusst sein sollten. Dann würden wir kleinen Dingen sicher nicht so viel Wert beimessen und uns vielmehr auf das Wesentlichere konzentrieren.

    Liebe Grüße
    Julie von julie-en-voyage.com

    • Vielen Dank Julie, das freut mich, das dir der Beitrag und die Bilder gefallen. Eben, genau darauf kommt es an. Den Dingen, die einem nicht gut tun oder sogar ärgern nicht so viel Macht zu geben und schlecht zu fühlen. Liebe Grüße, Dany

  6. Das Buch klingt spannend. Vl besorge ich mir das mal. Aber ich habe so viele Bücher, die ich lesen will. Oh je. Ich sollte anfangen! Wer weiß, vl habe ich ja auch nur noch ein Jahr zu leben?! Das weiß niemand.

    Sonnige Grüße aus Berlin, Nina

    • Das geht mir genauso, ich hab noch so einige Bücher auf der Liste und im Schrank stehen. 🙂 Auf jeden Fall ist dieses sehr lesenswert. Bewölkte Grüße aus Dresden, Dany

    • Liebe Birgit, ich glaube das geht nicht nur uns so, ich bin mir sicher da draußen gibt es noch viel mehr Menschen mit solch einem Traum. Liebe Grüße, Dany

  7. Hallo Dany,
    schöner Beitrag. Das passt ganz gut zu einem meiner Liblingssprüche von Mark Twain:
    In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke!
    Also nur Mut 🙂
    Viele Grüße
    Wolfgang

    • Da hast du recht Wolfgang, leider sind die Abers immer zu groß. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich immer gleich das große Ganze will und wie immer zu viele darüber nachdenke was passieren und schief gehen kann. Wenn man eine holprige Zeit hinter sich hat, wird man vorsichtiger. Danke für deine Zeilen, Liebe Grüße, Dany

  8. Ich kenne das Buch vom Hörensagen, also danke nochmal an die Erinnerung. Da ich mich ja so viel mit diesem Thema beschäftige (auch auf meinem Blog) kann es mir vielleicht neue Denkanstöße bieten. Ansonsten kann ich nicht mehr dazu sagen als:True. Wir haben vermutlich nur dieses eine Leben, also sollten wir das beste daraus machen. Und zwar jetzt, denn später ist es vielleicht ZU spät.

    Liebe Grüße, Kay
    http://www.twistheadcats.com

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